Selbstauskunft: Die Herkunft der eingezahlten Gelder ist heute ein Thema
Selbstauskunft
Da hat man nun den Salat. Der riesengrosse Gewinn ist eingefahren. Die 5 Scatter kamen dann doch endlich mal. Man hat tausende Euro investiert, die Kiste muss doch nun endlich mal was geben! Nun hat es geklappt, der grosse Gewinn ist in der Auszahlung und man denkt schon darüber nach, was man alles schönes mit dem Geld kaufen geht.
Am nächsten Morgen der grosse Schreck: Das Casino zahlt erst einmal nicht! In einer freundlichen E-Mail
wird gefragt, wo man denn das viele Geld her hat, welches man die vergangenen Monate oder Jahre eingezahlt hat. Man staunt
erst einmal, jetzt, wo gerade der schöne Gewinn in der Auszahlung steht, kommt diese Frage.
Leider ist das eine Masche der Online Casinos. Erst einmal sind alle Casinos dazu verpflichtet, von
allen Spielern zu erfahren, woher grössere eingezahlte Beträge stammen (Source of Funds). Dies ist eine gesetzliche Regelung,
die nicht umgangen werden kann. Ansonsten ist die Lizenz des Casino bedroht. Die Casinos fragen gern besonders dann nach, wenn man etwas von ihnen will: nämlich einen Gewinn ausgezahlt bekommen. Der Hintergrund dafür liegt darin, das man dann quasi dazu gezwungen ist, Auskunft zu geben. Würde ein Casino einfach so mal zwischendurch fragen, würden viele
Spieler die Anfrage einfach ignorieren und stattdessen im nächsten Casino weiterspielen. Dann müsste das Casino das Konto schliessen und hat den Spieler auf alle Ewigkeit verloren. Hat man aber einen Gewinn offen, sieht die Sache anders aus. Ohne Selbstauskunft = kein Gewinn.
Diese Selbstauskunft kann sehr umfangreich sein, in dem, was gefordert wird. Aus eigener Erfahrung kann
ich sagen: immer viel weniger schicken, als verlangt wird. Wenn die erste Auskunft abgelehnt wird, schickt man ein bisschen mehr. Aber nie zu umfangreich. Das ist kein Tipp zur Geldwäsche oder um das Gesetz zu umgehen: Viele Casinos schiessen
weit über das Ziel hinaus mit der Fülle an abgefragten Informationen. Bei mir selbst reichte in allen Fällen
eine Kopie der Steuererklärung. Und zwar nur von der Seite, wo die Steuerschuld festgestellt wurde. Ist die Steuerschuld
hoch genug, um die Höhe der Einzahlungen zu erklären, muss das ausreichen. Sie sollten sich nicht darauf einlassen, komplette
Bankauszüge zu senden (wenn es nicht anders geht, dann aber alles schwärzen, was kein Einkommen ist), keine Arbeits- oder Mietverträge, keine Depotauszüge oder sehr persönliche Daten. Gerade in heutigen Zeiten müssen Sie auch das Risiko des
Identitätsdiebstahles im Auge behalten. Die meisten Casino-Mitarbeiter sind seriöse Leute, aber leider gibt es auch hier
schwarze Schafe. Nämlich jene, die Daten verkaufen.
Auch wichtig: Sie müssen nicht zum Notar gehen und beglaubigte Kopien anfertigen lassen. Wenn ein Casino das von Ihnen
fordert, geht es wohl eher um die Vermeidung von Gewinnauszahlungen. In so einem Fall würde ich verlangen, das ein Mitarbeiter
vom Casino einen zu Hause besucht und die Echtheit der Dokumente mit eigenen Augen bestaunen kann.
Steuern
Dieses Thema können wir erfreulich kurz behandeln: Casino-Gewinne in Deutschland sind steuerfrei.